Sehr geehrte Mitglieder, sehr geehrte Freunde der LA Herten und des SV Vestia Disteln,
am 13.09.2020 finden die Kommunalwahlen in Herten statt. Politiker vieler Parteien bewerben sich um die Ämter im Rat. Gewählt wollen sie dann bestehende Problematiken in Herten und den einzelnen Ortsteilen lösen, und in der Folge die Bürger Hertens in eine bessere Zukunft führen.
Eine besondere Problematik bewegen LA Herten und SV Vestia Disteln schon seit mehr als 10 Jahren. Leider immer noch ohne Aussicht auf eine Lösung.
Die Sportanlage an der Fritz-Erler-Straße ist die einzige Sportanlage, die zu über 100% ausgelastet ist. Diese Tatsache wurde lange von der Verwaltung nicht so gesehen, obwohl beide Vereine jahrelang, dazu in transparenter Form, immer wieder Zahlen und Daten geliefert haben. Erst eine Analyse eines externen Institutes, dass der Stadt Herten einige tausend € gekostet hat wurde dann nach Auswertung der von den Vereinen dargestellten Daten Glauben geschenkt und öffentlich eingestanden, wie prekär die Situation an der Fritz-Erler-Straße ist.
Da beide Vereine seit Jahren eine zielgerichtete und zukunftsorientierte Ausrichtung, verbunden mit einem vielfältigen Engagement vieler ehrenamtlicher Kräfte verfolgen, ist auch in der Zukunft nicht damit zu rechnen, dass die Auslastung der Sportanlage signifikant geringer wird.
Auch den Mitgliedern des aktuellen Rates wurde die Auslastung der Sportanlage u. a. durch mehrere Informationsveranstaltungen und Konzeptpräsentationen der Vereine vor Augen geführt. In vielen Einzelgesprächen wurde uns bestätigt, dass diese Situation so nicht bekannt war (Information der Verwaltung?) und dringlich etwas zur Entlastung getan werden muss!
Im Rahmen des Sportstättenkonzeptes 2019 wurden somit Maßnahmen zur Verbesserung der Platzsituation „dringender Handlungsdarf – Flächenproblematik“ vom Rat beschlossen und in die Arbeitsbücher der Verwaltung geschrieben. Auf Nachfrage wurde von der Verwaltung in der Ratssitzung erläutert, dass „dringender Handlungsbedarf“ bedeutet, dass diese Maßnahme unverzüglich angegangen und geprüft werden soll. Leider bis heute ohne jegliche Konsequenz. Selbst die vom Rat beschlossene Prüfung einer Grundstücksfläche auf Eignung zur Errichtung einer weiteren Spielanlage wird aktuell von der Verwaltung abgelehnt und nicht durchgeführt.
Nun stehen wieder Wahlen an und viele Kandidaten/innen unterschiedlichster Parteien möchten unsere Stimmen haben. Es gibt bestimmt viele Themen, die im Vorfeld der Wahlen diskutiert werden sollten. Eine Thematik wäre die Frage, wie der Kandidat / die Kandidatin zu der seit Jahren bestehenden Problematik der unzureichenden Platzverhältnisse an der Sportanlage „Fritz-Erler- Straße“ und der weiteren Entwicklung der Sportanlage stehen. Dazu gehören auch die Themenfelder „Kunststofflaufbahn“ und Umkleide- und Lagerflächensituation“.
Eine Aussage unseres Bürgermeisters und Spitzenkandidaten der TOP-Partei Fred Toplak gab es zu der Problematik im Rahmen der Demonstration des SV Vestia Disteln am 09. Oktober 2019. Die Aussage lautete „…wenn ihr zu viele Kinder auf der Sportanlage habt, dann dürft ihr nicht so viele Aufnehmen oder die Kinder zu anderen Vereinen schicken…“. Diese Aussage empfanden alle ehrenamtlich Tätigen, die seit vielen Jahren mitunter vielen Jahrzehnten für kontinuierliche Jugend- und Vereinsarbeit ihr Freizeit zur Verfügung gestellt haben und somit nicht nur für sportliche Belange sondern auch mit sozialen, integrativen und präventiven Tätigkeiten das Zusammenleben in Herten gefördert haben, als ein Schlag ins Gesicht. Aber vielleicht hat sich ja diese Ansicht auch geändert.
Am Freitag, den 14.08.2020 hatten wir Vertreter der SPD und auch den Bürgermeisterkandidaten Matthias Müller zu einem runden Tisch eingeladen. Auch bei diesem Gespräch wurde unseren Vereinen von allen Politikern /innen, wie schon in vielen anderen Gesprächen auch, eine gute Vereinsarbeit bescheinigt und der Wille geäußert, die Vereine in Herten zu stärken und die prekäre Situation der Sportanlage an der Fritz-Erler-Straße zu verbessern. LA Herten und Vestia Disteln haben bei diesem runden Tisch sehr deutlich dargestellt, dass diese Äußerungen von Seiten der Politik schon seit mehr als 10 Jahren zu hören sind, sich aber nichts zur Verbesserung der Bedingungen der Sportlerinnen und Sportlern getan hat. Selbst bei der Ratsmehrheit der SPD wurden die notwendigen Schritte nicht umgesetzt.
Beide Vereinsführungen sind sich darin einig, zukünftig mehr öffentliches Interesse bezüglich der Vernachlässigung der Sportanlage zu erzeugen und dabei evtl. auch Schritte einzuleiten, die für alle Beteiligten unangenehm aber wahrscheinlich notwendig sind. Diskutiert werden in beiden Vereinen Verwaltungsklagen oder Bürgerbegehren. Wenn sich Politik und Verwaltung nicht bewegen und nicht Problemlöser, sondern Verhinderer ja sogar Problemsucher sind, dann müssen sich die Bürger bewegen. Wir sind bereit dazu.
Wir, die Vereine LA Herten und SV Vestia Disteln rufen mit diesem Rundschreiben alle Vereins-mitglieder und Freunde auf, die jeweiligen Ratskandidaten/innen auf die prekäre Platzproblematik anzusprechen, um sich ein Meinungsbild ihrer Sichtweise zu verschaffen.
Jedem Politiker, jeder Politikerin muss klar sein, dass er/sie an Taten beurteilt wird und nicht an Worthülsen, die es in den letzten 10 Jahren genügend gab, ohne eine Verbesserung an der Sportanlage zu bewirken.
Wir freuen uns über Fragen, Diskussionen und Rückmeldung zu dieser Thematik.
Gez.: Die Vorstände LA Herten und SV Vestia Disteln